Säure-Basenhaushalt – chronische Übersäuerung macht krank

Säure-Basenhaushalt – chronische Übersäuerung macht krank

Aufgrund der Stoffwechselschlacken, die sich im Körper ablagern, kann es zur Übersäuerung kommen. Übersäuerung hat Auswirkungen auf sämtliche Organe und, was ganz wichtig ist, für Besitzer von Tieren mit Gelenkproblemen, auf Dauer für die Gelenke.

Menschen leben in der heutigen Zeit schon so übersäuert, dass man annimmt, dass ein Großteil der Erkrankungen der zivilisierten Welt auf Übersäuerung zurückzuführen ist.

Ein besonders wichtiger Aspekt im chemischen Regelkreis des Organismus ist neben dem Wasserhaushalt der Mineralstoffhaushalt, vor allem der Säure-Basen-Haushalt. Entwicklungsgeschichtlich gesehen sind diese drei die ältesten Regulationssysteme, die schon bei der urgeschichtlichen Entwicklung des Lebens wirksam waren. Der Säure-Basen-Haushalt sorgt für ein Gleichgewicht zwischen Säuren und Basen und schafft damit die Voraussetzung und die Rahmenbedingungen für die verschiedenen chemischen Stoffwechselvorgänge und auch für das Funktionieren des gesamten chemischen Regelkreises im Organismus. Er hat auch immense Auswirkungen auf das Verhalten.

Was genau ist das:

Der Säure-Basen-Haushalt

Ein wichtiges Regulationssystem im menschlichen und tierischen Körper ist der Säure-Basen-Haushalt. Er hält das Verhältnis von Säuren und Basen im Körper mit Hilfe verschiedener Stoffwechselvorgänge konstant.  Die Messgröße für den Säure-Basen-Haushalt ist der pH-Wert, der in den verschiedenen Organen und Körperflüssigkeiten wie Blut, Lymphe, Speichel oder Urin sehr unterschiedlich ist. Im Magen herrscht im nüchternen Zustand zum Beispiel ein pH-Wert von 1 bis 2, damit die Nahrung und insbesondere das Eiweiß aufgespaltet werden kann. Im Dünndarm liegt der pH-Wert bei 5 bis 6, so dass hier Enzyme zur Kohlenhydratverdauung aktiv werden können. Im Vergleich dazu ist der pH-Wert in den meisten Körperzellen bei etwa 7 und im Blut bei 7,4; pH-Werte unter 7 gelten dabei eher als sauer, pH-Werte über 7,4 eher als basisch. In verschiedenen Körperflüssigkeiten wie dem Blut muss der pH-Wert konstant gehalten werden, kleinste Verschiebungen können den Stoffwechsel gravierend beeinträchtigen und den Körper belasten.

Die gesunde Haut ist geschmeidig, nicht trocken oder spröde, sie weist keine auch noch so kleinen Wunden auf, sie hat einen natürlichen, ausgewogenen Säureschutzmantel, der wiederum für eine intakte Hautflora sorgt. Der

pH-Wert der Haut eines Menschen beträgt in etwa 5,5 – 5,8. Sie ist also leicht sauer.

 

Dagegen beträgt der pH-Wert beim Hund je nach Rasse von etwas 6,8 – 8,0 ( z. B. deutscher Schäferhund pH-Wert von 8,62, ein Golden Retriever von 7,57 und ein Labrador von 6,84 ) ist also eher basisch!

Daraus folgt, dass Produkte für den Menschen in der Regel nicht unbedingt für den Hund gut sind! Und vor allem saure Produkte sind für Hunde schlecht.

Regulationsfähigkeit des Körpers

Das Blut steht über den Blutkreislauf in Verbindung mit sämtlichen Organsystemen (zum Beispiel Atemapparat oder Verdauungstrakt) im Körper und erlaubt daher Rückschlüsse über die gesamte körperliche Verfassung. Geringste Schwankungen im Säure-Basen-Haushalt, die durch Ernährung, Stress, Krankheit oder Medikamente hervorgerufen werden, können schon zu ernsthaften Folgen für den Stoffwechsel führen.

Zur Aufrechterhaltung des Säure-Basen-Gleichgewichtes bedient sich der Körper verschiedener Regulationsmechanismen, überschüssige Säuren werden zum Beispiel im Blut über Hydrogencarbonat abgepuffert, mit dem Kohlendioxid über die Lungen abgeatmet oder mit Harnstoff über die Niere ausgeschieden.

Wie kommt es zu einer Übersäuerung?

Mit zunehmender Zivilisation ist der Anteil der Säurebildner in der Nahrung gestiegen und die Fähigkeit des Organismus, diese zu neutralisieren, aufgrund des steigenden Nährstoffmangels, gerade an basenbildenden Salzen, gesunken. Daneben beeinflussen auch Umweltgifte, Stress, Krankheit und die Einnahme von bestimmten Medikamenten den Säure-Basen-Haushalt negativ. Durch einen zu hohen Anteil an säurebildender Nahrung, die der Körper auf Dauer nicht kompensieren kann, können eine Reihe von Stoffwechselabläufen entgleisen und zur Einlagerung von Schlackenstoffen führen, die den Austausch von wichtigen Nähr- und Wirkstoffen im Gewebe beeinträchtigen und zum Beispiel Gelenkbeschwerden, Migräne oder Magenbeschwerden begünstigen.

Zu den säurebildenden Nahrungsmittel gehören insbesondere tierische, eiweißreiche Nahrungsmittel wie Fleisch, Fisch, Geflügel aber auch Milchprodukte wie Hartkäse, bei deren Verdauung sich Schwefel- und Phosphorsäure bilden. Der Geschmack der Nahrung gibt häufig keinen Anhalt, ob es sich um ein eher basen- oder säurenbildendes Nahrungsmittel handelt. Essig oder Zitrone zum Beispiel, die vom Geschmack eher sauer sind, wirken im Organismus basisch und Süßigkeiten, Brot, Nudeln, vom Geschmack dagegen süßlicher, und auch Alkohol, Kaffee sowie schwarzer Tee, wirken sauer.

Die Eigenschaft eines Nahrungsmittels, basisch oder sauer zu wirken, hängt von der Fähigkeit ab, Wasserstoffatome zu binden oder abzugeben und damit auch vom Gehalt an basischen Salzen. Diese Salze können die Säure binden und neutralisieren. Deswegen ist eine ausreichende Versorgung mit Mineralstoffen sehr wichtig.

Zu den basischen Salzen gehören Kalzium, Magnesium, Natrium, Kalium und Eisen.

Zu den säurebildenden Salzen gehören Schwefel, Phosphor und Chlor.

Weiterhin wirken tagtäglich vielerlei Umweltbelastungen auf uns und auch die Tiere ein, die unsere Körper mit einer Vielzahl von Umweltgiften konfrontieren. Aufgrund unserer unterschiedlichsten Erkrankung nehmen wir nicht unerhebliche Mengen an Medikamenten zu uns. Umweltgifte und Medikamente werden wie Säuren verstoffwechselt und führen ebenfalls zu einer Mineralverarmung und Schlackenbildung. Wir dürfen hier auch nicht die emotionale Komponente außer acht lassen; Streß, Ärger, Überlastung, Frustration und Lärm sind ebenso Säurebildner wie die zuvor beschriebenen Nahrungsmittel. Uach die Tiere leider darunter, insbesondere sofern ihnen nicht alle Grundbedürfnisse gegeben werden.

Folgen einer chronischen Übersäuerung

Ist das Säure-Basen-Gleichgewicht auf Dauer gestört und fehlen basische Mineralsalze, werden zunehmend Säuren im Bindegewebe und anderen Körpergeweben abgelagert. Dies kann mit körperlichen Symptomen wie zum Beispiel Müdigkeit, Lustlosigkeit, Konzentrationsstörungen oder Stressanfälligkeit einhergehen und zu der Verschlechterung bestehender Krankheiten führen. Einige Wissenschaftler vertreten die Ansicht, dass eine ständige Übersäuerung des Körpers verantwortlich ist für die Entstehung vieler Krankheiten wie Gelenkprobleme, Allergien, Hauterkrankungen, Magen-Darm Erkrankungen, Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes oder sogar Krebs. Auch Bindegewebsschäche und Haarausfall stehen im Zusammenhang mit einer Übersäuerung.

Wie erkenne ich eine Übersäuerung des Körpers?

Einen ersten Anhalt, ob der Körper Ihres Tieres  womöglich übersäuert ist, können Sie durch Messung Ihres Urin-pH-Wertes bekommen. Dazu sollten Sie über eine Woche lang 3 mal täglich mit Hilfe eines pH-Streifens aus der Apotheke Ihren Urin-pH-Wert im Mittelstrahlurin messen und notieren. Liegt er im Schnitt um pH 7 und drüber, ist Ihr Säure-Basen-Haushalt wahrscheinlich in Ordnung. Liegt der pH-Wert größtenteils unter 6,5, spricht dies für eine zu hohe Säurebelastung. Bei Verdacht auf eine Übersäuerung und dem Vorliegen von Erkrankungen sollten Sie Kontakt mit einem THP aufnehmen.

Richtige Ernährung als wichtiger Therapiebestandteil 

Auch bei den Tieren kommt es immer mehr zu über Übersäuerung. Bedenklich finde ich den Trend der Rohkostfütterung bei Hund und Katze. Fleisch in hohen Mengen und gar nur noch zu füttern, mag für die Mägen der Vorfahren unserer Hunde, der Wölfe, eine ideale Ernährung sein, doch für die meisten Hundekörper im Zuge der Überzüchtung ist diese Art der Fütterung oft nicht gut. Denn gerade Fleisch kann zu einer Übersäuerung des Körpers führen. Hier ist genau darauf zu achten, welches Fleisch in welchen Mengen das Tier bekommt.

Nun die Frage der Fragen, was soll ich denn nun füttern:

Füttern Sie Ihrem Hund ausgewogen. Bieten Sie ihm jedoch zusätzlich basische Lebensmittel an wie z.B. Obst und Gemüse.

Füttern sie das Pferd artgerecht, das Pferd ist ein Niederenergieverwerter, Zuckerhaltige  Futtermittel übersäuern das Pferd nur unnötig, Hochwertiges Rauhfutter ist der wichtigste Bestandteil in der Pferdefütterung.

Entgiftung/Entschlackung als Therapiebestandteil

Entschlackungskuren mehrmals jährlich sind möglich mit Schüsslersalzen, Algen, Kräutern oder aktiviertem Zeolith. (er sollte hochwertig sein, eine QS Sicherung haben und es sollte eine Anlayse vorliegen und keine zugesetzten Carbonate enthalten)

Eine Übersäuerung des Körpers kann sich ja auch immens auf das Verhalten auswirken. Übersäuerung stimuliert den Sympathikus. Der Denkkörper arbeitet über den Symphatikus und setzt den Körper unter Druck, Angst und in eine Fluchtreaktion.

Gerade auch bei Verhaltensproblemen ist immer an den Säure-Basenhaushalt zu denken.

copyright THP Britta Vock, www.tiernaturheilkundeschule.de

(Auszug aus dem Skript zum Praxistag Säure-Basenhaushalt)

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