Warum Hunde Kotfressen?

Es ist eklig, nicht ganz ungefährlich, und ein häufiges  – und verschwiegenes – Problem: Hunde, die Kot fressen (Koprophagie).

Das Schnüffeln am Kot anderer Tiere ist normal und wichtig. Hier erfährt der eigene Hund, wann das andere Tier hier war, ob er es kennt, was es an diesem Tag und davor gefressen hat, … Die Hinterlassenschaften sind also ein soziales Instrument, so widerwärtig es auch klingen mag.

Kot von Pferden, Schafen, Katzen und Co. sind für hungrige Hunde einfach nur lecker. Gleiches gilt manchmal für Menschenkot, was aufgrund der vielen Medikamente, die Menschen zu sich nehmen, gefährlich ist.

Anders verhält es sich mit dem Fressen von Hundekot (eigener und anderer): Dies ist (außer bei einer laktierenden Mutterhündin) nicht normal. Hundekotfressen ist also der deutliche Hinweis auf ein Problem. Koprophagie ist demnach nicht als lästig, sondern als Chance zu betrachten.

Hunde fressen Kot, weil:

  1. sie extremen Hunger haben. Dies gilt besonders für ewig hungrige Rassen wie Labrador Retriever, Beagle, Berner Sennenhund, Cocker Spaniel, etc., aber auch für Hunde, die ihr immergleiches Trockenfutter nicht mehr riechen können. Der Gedankenanstoß: Ist es schön, ständig Hunger zu haben? Wäre es nicht sinnvoll, eine Futtermethode zu wählen, die den Hund zufrieden satt macht?
  2. sie an einer Mangelerscheinung leiden. Auch hier ist eine Futterüberprüfung wichtig. Fakt ist, dass Hunde das Kotfressen oft einstellen, sobald sie mit selbst zubereitetem Futter unter der Verwendung von Rohfleisch ernährt werden. Auch hilfreich: Grüner Pansen und Harzer Roller (Stinkekäse). Die Forschung läuft, ob Hunde aufgrund eines Mangels an Verdauungsenzymen oder Fäulnisstoffen Kot fressen. Diese wären nämlich in Pansen, Harzer Roller oder eben Kot enthalten.
  3. sie Würmer haben.
  4. sie gestresst sind. Hunde bauen Stress (wie viele Menschen auch) durch Essen ab. Das Malmen der Kieferknochen setzt Endorphine (Glückshormone) frei. Hier muss sich der Halter Gedanken machen, was seinen Hund stresst.
  5. er durch künstliche Lockstoffe gut schmeckt. Manche Futterhersteller “verbessern” ihre Produkte durch Lockstoffe, die so stark und unverwertbar sind, dass sie mitausgeschieden werden. Solche Hundehäufchen haben oft eine unnatürlich rote Farbe.
  6. sie gelernt haben, dass sie dadurch Aufmerksamkeit bekommen. Den ganzen Spaziergang über hat der Mensch kein Interesse am Hund – bis dieser Kot frisst! Dabei ist es unwesentlich ob der Halter seinen Hund nun abruft oder ausschimpft, denn auch negative Aufmerksamkeit ist besser als keine, und somit eine Bestärkung des Verhaltens. Oder: Beim Weglocken von der “gefährlichen” Stelle lernt der Hund schnell folgende Handlungskette: Ich interessiere mich für den Kot, werde abgerufen, ich komme und kriege ein Leckerli.
  7. ihr Leben in einer Puppy Mill (Welpenfarm) begann. Welpen aus einer derartigen Aufzucht bekommen oft zu wenig zu essen, und ernähren sich dann vom eigenen Kot oder dem ihrer Geschwister. Dieses wird dann zu sehr früh erlerntem Verhalten, welches später, auch bei kleinstem Hunger, wiederbelebt wird.

Je nach Ursache ergeben sich verschiedene Lösungsmöglichkeiten, die mit einem Trainer, Ernährungsberater, Tierarzt  oder Heilpraktiker ausgearbeitet werden sollten.

copyright Autorin: Sonja Hoegen, aus dem dogcom Newsletter Nov 2008

Gewöhnung an ein Geschirr

Immer wieder gibt es große Probleme  mit dem „Anlegen von Geschirren oder Halsbändern“. Welpen, Junghunde werden festgehalten, ist das Geschirr hinein gezwungen usw. Die Hunde fangen dann an, beim Anblick des Geschirrs davor Angst zu bekommen, davon zu laufen oder sich sogar zu verkriechen.

Hier ein sehr guter Film über das „Gewöhnen an ein Geschirr“ von Dany Hofer.